Endlich!
Das einzige, was Damon im Moment durch den Kopf ging, war das Gefühl seiner zurückgewonnenen Freiheit. Nach Monaten in dieser Einöde, ohne jeglichen Kontakt zur Außenwelt und eingesperrt mit einem psychopatischen Freak und einer neu gewonnenen Hexe erschien es ihm beinahe fremd, wieder in Freiheit zu gelangen. Er konnte sich kaum mehr daran erinnern, wie Bonnie und er in diese Welt geraten waren, eigentlich hatte er schon damit gerechnet, dass es aus wäre. Weg, hinüber. So wie es eigentlich sein sollte. Aber letztendlich war er mit ihr in einer Art Geisterwelt gelandet, in der alles so aussah wie hier - nur achtzehn Jahre zuvor. Wie sich herausgestellt hatte, handelte es sich dabei um die persönliche Hölle dieses Freaks und am liebsten hätte Damon ihn da drin einfach weiter verrotten lassen und in seinem Selbstmitleid versinken lassen, nur leider hatten sie die Rechnung ohne den Kerl gemacht der sich einfach so Bonnies Magie 'ausgeliehen' hatte. Sollte er jemals auch nur ansatzweise in Mystic Falls für Ärger stiften, würde er ihm das gewaltig austreiben, das hatte er sich geschworen. Aber andererseits hatte die ganze Sache auch etwas Gutes. Er verstand sich seit den letzten Monaten mit dem kleinen Hexchen besser als je zuvor. Vermutlich, weil sie doch nicht so schlimm war wie er immer angenommen hatte.
Doch kaum, dass er wieder den Boden der realen Welt unter seinen Füßen spürte, kannte er nur noch ein Ziel: Elena. In all den Monaten war keine Sekunde vergangen in der er nicht an sie gedacht und sie nicht vermisst hatte. Verrückt, besonders da Damon nie damit gerechnet hatte, sich nach der Sache mit Kitty Kat je wieder so sehr in eine Frau zu verlieben. Normalerweise waren sie nichts weiter als Objekte die zur Befriedigung seiner Lust gut waren, doch bei ihr war es anders. Jeder Muskel in seinem Körper zog ihn zurück zu ihr - wenn da nicht die Tatsache wäre, dass Ric ihm das Wiedersehen gewaltig versaut hatte. Er persönlich hatte ihm gebeichtet was er angestellt hatte und am liebsten hätte Damon ihm dafür das Genick gebrochen, wäre er nicht gleichzeitig ein verdammter Urvampir. Elena erinnerte sich an nichts von alldem mehr und dennoch musste er sich ein Bild davon machen, wie schlimm es wirklich war. Geheime Quellen hatten ihm geflüstert, dass sie heute zurück nach Mystic Falls kommen wollte, deshalb ließ er keine einzige Sekunde verstreichen. Sein Gefühl sagte ihm, wo er sie finden konnte und wie so oft behielt er Recht. Was für eine Überraschung.
Seine Schritte verlangsamten sich, auch wenn er wusste dass sie seine Anwesenheit spürte - mochte sie ihn nun hassen oder nicht und allein schon bei dem Gedanken zog sich seine Brust unsanft zusammen - bis er in ein paar Metern Abstand vor ihr zum Stehen kam. "Elena...", kam es leise über seine Lippen und er lächelte schief. Ein dumpfer Versuch, um herauszufinden wie groß der Kollateralschaden wirklich war, den Ric angerichtet hatte.